Konstruktiver Journalismus: das Start-up Perspective Daily

Lösungsorientiert schreiben – geht das? Kann das funktionieren? Die Macher des Internetportals „Perspective Daily“ sind davon überzeugt. Seit Anfang des Jahres versuchen sie, neue journalistische Impulse zu setzen – und das mit Erfolg: Bis heute zählt das Portal bereits über 14.000 Mitglieder, Tendenz steigend.

Johannes Voutsinas sprach mit Maren Urner, Autorin und Mitgründerin von „Perspective Daily“, über ihr Projekt und ließ sich von ihr den Ansatz des „konstruktiven Journalismus“ erklären. Dieser will lösungsorientiert berichten und Zusammenhänge vermitteln.

Transparent, authentisch, anschaulich: das Genre Comic-Journalismus

Es begann 1993 mit den Werken des Amerikaners Joe Sacco, seit einigen Jahren begegnen sie uns immer häufiger: Comic-Reportagen, die sich relevanten Themen mit Aktualitätswert in aller Tiefe widmen und sie statt in schriftlicher Form in grafischen Sequenzen erzählen. In Zeiten des digitalen Medienwandels ist dieses Genre des Comic-Journalismus ein überraschendes Phänomen – schließlich erfordert die Produktion einer grafischen Reportage viel Zeitaufwand und Hingabe zum Detail. Dennoch wagen sich immer mehr Journalisten und Illustratoren an dieses Genre, etwa der Schweizer Karikaturist Patrick Chappatte, der 2011 sein Werk Death in the Field über die Folgen des Libanon-Krieges veröffentlichte, oder der britische Journalist Dan Archer, der 2013 mithilfe einer Kickstarter-Kampagne seine Reportage Voices of Nepal zum Thema Menschenhandel produzierte.

Und selbst in Deutschland, wo Comic bzw. Graphic Novels lange um den Status als seriöse Erzählform kämpfen mussten, sind inzwischen Comic-Reportagen erschienen: 2015 tat sich der Journalist und CORRECT!V-Gründer David Schraven mit dem Illustrator Jan Feindt für Weisse Wölfe zusammen, eine grafische Erzählung über das rechtsradikale Milieu in Dortmund. Seit Kurzem hat CORRECT!V sogar zwei Fellowships für ZeichnerInnen ausgeschrieben, um weitere Comic-Reportagen umzusetzen.

Über die Chancen und Perspektiven dieses jungen Genres sprach Dobrila Kontić mit Prof. Dr. Wibke Weber, die seit einigen Jahren an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zum Phänomen Comic-Journalismus forscht.

Prof. Dr. Wibke Weber war lange Jahre als Redakteurin tätig, u. a. beim Hessischen Rundfunk und bei Hubert Burda Media. 2001 wurde sie Professorin für Informationsdesign an der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart. Seit 2014 forscht und lehrt sie am IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaften der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören u. a. Visual Storytelling, Infografiken und Comic-Journalismus.

Mobile Reporting: das Smartphone als journalistisches Werkzeug

Smartphones sind kaum noch wegzudenken aus dem Alltag. Mit den modernen Hightech-Geräten kann man nicht nur Telefonieren und Nachrichten verschicken, sondern auch Fotografieren, Videos drehen und Interviews aufzeichnen. Fast 46 Millionen Personen nutzen hierzulande inzwischen ein Smartphone – und so verwundert es auch nicht, dass immer mehr Journalisten das Smartphone als praktisches Arbeitsmittel für sich entdecken.

Mobile Reporting ist auf dem Vormarsch. Aber was hat es damit auf sich? Und wie funktioniert es genau? Dies verrät der Multimediajournalist Marcus Bösch im Interview mit Annika Grunert.

Marcus Bösch ist Journalist, Unternehmer und Dozent. Er praktiziert nicht nur digitalen Journalismus und Mobile Reporting, sondern unterrichtet auch diese Themen. Der Multimediajournalist ist unter anderem tätig für die „Deutsche Welle“, „Zeit Online“, „Axel Springer“ und die „ARD“.

Einblicke: Berufsalltag eines Journalisten in einer kleinen Lokalredaktion

Klingelnde Telefone, blinkende Computer und eilig umherlaufende Journalisten mit Handys am Ohr – ganz normaler Alltag in einer großen Redaktion, die keinen Termin versäumen und keine Geschichte verpassen darf.

Doch, wie schaut der Alltag einer kleinen Lokalredaktion aus?

Dieser Frage geht Johannes Voutsinas nach. Er spricht dazu mit dem Journalisten Mike Schiller. Mike Schiller gründete vor einigen Jahren sein eigenes Nachrichtenportal MeiDresden.de, welches er bis heute erfolgreich leitet. Hier berichten er und sein Team rund um die sächsische Landeshauptstadt Dresden.

Die Redaktion von MeiDresden.de  besteht aus gerade einmal drei Journalisten. Das hat Vorteile, bringt jedoch auch einige Probleme mit sich. Welche das sind und worauf es für ihn bei seiner Arbeit besonders ankommt, beschreibt er in dem folgenden Interview.

Reisejournalismus: Reisebericht ist nicht gleich Reisebericht

Ferne Länder entdecken und Abenteuer erleben, das finden viele Menschen faszinierend. Davon profitiert auch der Reisejournalismus: Reisezeitschriften und -sendungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

In Deutschland gibt es etwa 40 Reisemagazine und rund 200 Zeitschriften und Zeitungen mit Reise-Ressort. Hinzu kommen zahlreiche Fernsehsendungen und Radiobeiträge. Auch im Internet lassen sich immer mehr Reiseblogs finden. Die Branche boomt.

Was den Reisejournalismus kennzeichnet, darüber sprach Annika Grunert mit Professorin Dr. Tatjana Thimm.

Tatjana Thimm arbeitete nach ihrem Studium der Wirtschaftsgeographie, Romanistik, Volkswirtschaftslehre und Internationalen Zusammenarbeit einige Zeit als freie Journalistin. Seit 2007 ist sie Professorin für Tourismusmanagement an der HTWG Konstanz. Neben Themen wie Regionalentwicklung, Kulturtourismus und touristische Erlebnisinszenierung widmet Thimm sich in ihrer Forschung und ihren Publikationen dem Reisejournalismus.

Erfolgsfaktoren für virale Marketingkampagnen

Die virale Verbreitung von Inhalten ist ein Phänomen von dem PR- und Marketing-Verantwortliche oft träumen. Bei der Planung und Umsetzung von viralen Kampagnen herrscht aber immer noch große Unsicherheit.

Welche Faktoren den viralen Effekt begünstigen und und worauf man bei Kampagnen achten sollte, darüber hat Susanne Csik mit Mareike Witt und Wilfried Büttner gesprochen.

Wilfried Büttner vertritt den Verein Berliner Zukunftsgleise, der sich für den Erhalt der historischen Gleisanlagen auf dem Tempelhofer Feld einsetzt.
Mareike Witt ist Vorstandsmitglied im Verein Demokratische Initiative 100 % Tempelhofer Feld. Sie engagiert sich für den Erhalt des Tempelhofer Felds zur freien Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger.

Geschlechterverhältnis: Über die Präsenz von Frauen in den Nachrichten

Wie viele Frauen machen in Deutschland eigentlich Nachrichten? Und wie sichtbar sind sie als Thema der deutschen „News“? Das Global Media Monitoring Project, kurz GMMP, will längerfristige Antworten auf diese Fragen geben. Das Medienbeobachtungs-Projekt erhebt dazu seit 1995 weltweit alle fünf Jahre die Zahl der Frauen, von denen in Nachrichten zu sehen, zu hören oder zu lesen ist.

Auch Deutschland beteiligt sich an der Medienbeobachtung seit deren Anfängen. Die Koordination der Erhebung obliegt hierzulande dem Journalistinnenbund, ein Netzwerk von in den Medien arbeitenden Frauen. Über das Projekt und die aktuellen Ergebnisse für Deutschland sprach Friederike Schwabel mit der Koordinatorin Birgitta M. Schulte.

Kleines Budget, aber große Reichweite – Online-PR für gemeinnützige Organisationen

Erfolgreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist für Non-Profit-Organisationen von besonderer Bedeutung. Sie setzen sich für öffentliche Interessen ein und sind in hohem Maße von ihrer Glaubwürdigkeit, dem Vertrauen ihrer Mitglieder und der Unterstützung durch Freiwillige abhängig. Vor allem kleinen Initiativen stehen dabei jedoch oft nur begrenzte Mittel zur Verfügung.

Für sie bietet das Web 2.0 ideale Voraussetzungen, um mithilfe von Online-Petitionen und Videos, in sozialen Netzwerken und auf Blogs eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Im Netz können Non-Profit-Organisationen für gemeinsames Engagement, Teilnahme und Interaktion in einer Community werben, bevor Journalisten über sie berichten und die klassischen Medien auf ihre Belange aufmerksam werden.

Wie man trotz geringer Mittel eine maximale Wirkung erzielen kann, darüber hat Susanne Csik mit zwei Vertretern gemeinnütziger Organisationen gesprochen, die diese Herausforderung erfolgreich meistern.

Nathalie Brucks ist zuständig für Presse- und Öffentlichtkeitsarbeit beim Himmelbeet, einem interkulturellen Gemeinschaftsgarten in Berlin-Wedding. Rolf Peinert vertritt die Berliner Zukunftsgleise e.V., ein Verein, der sich für den Erhalt der historischen Gleisanlagen auf dem Tempelhofer Feld einsetzt. Zudem ist er in der Demokratischen Initiative 100% Tempelhofer Feld aktiv, die sich in einem Volksentscheid erfolgreich gegen die Bebauung des Tempelhofer Feldes stark gemacht hat.

 

Sprachgebrauch in den Medien

Das Werkzeug der Demokratie ist die Sprache. Politische wie auch gesellschaftliche Auseinandersetzungen – das Aufeinanderprallen verschiedener inhaltlicher Positionen, Meinungsverschiedenheiten, Interessenkonflikte – werden in einer Demokratie verbal ausgefochten. Da finden sich Dramatisierungen bis hin zur Schwarzmalerei und Angst-mache, umgekehrt aber auch Beschönigungen und Verharmlosungen.

Wie aber berichten Journalisten? Was übernehmen sie unhinterfragt? Welches Vokabular verwenden sie – bewusst oder auch unbewusst?

Mit dem Journalisten und Autor Stephan Hebel sprach Karola Weil über Sprachgebrauch in den Medien.

Stephan Hebel war fast 30 Jahre lang Journalist und Redakteur der „Frankfurter Rundschau“ (FR). Inzwischen arbeitet er freiberuflich als Publizist und politischer Autor, er schreibt unter anderem für die FR, „Der Freitag“ und „Deutschlandradio Kultur“. Stephan Hebel ist Jurymitglied der sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres.

Was müssen Journalisten für die Zukunft lernen?/What do journalists need to learn for the future?

Seit Jahren befinden sich die Medien durch die zunehmende Digitalisierung im Umbruch. Die Verlagerung des Nachrichtenkonsums auf das (mobile) Internet sowie die Fülle an unterschiedlichen Informationsquellen zwingen die Verlage umzudenken und umzustrukturieren. Auf der Suche nach neuen Konzepten für den Journalismus geht der Blick oft in die USA, die als Pionier auf diesem Gebiet gelten. Grund genug, sich einmal die Arbeit und die Herausforderungen, denen sich amerikanische Journalisten stellen müssen, anzuschauen.

Beate Schulz (https://wgpeopletrend.wordpress.com/) sprach mit dem amerikanischen Journalisten Chad Smith über die Ausbildung und das Arbeitsleben als angestellter und freier Journalist in den USA.

Chad Smith ist ein freiberuflicher Journalist aus New York, der jetzt in Hamburg lebt. 2009 machte er seinen Masterabschluss im Journalismus an der Universität von New York. Im Anschluss arbeitete er als angestellter Journalist bei der lokalen Tageszeitung Pocono Record. Heute ist er freier Journalist und schreibt für Medien wie die New York Times, die New York Daily News und den Villager.

 

What do journalists need to learn for the future?

Media has been changing for years because of increased digitisation. The rising consumption of information on the Internet and with the mobile phone as well as the abundance of information sources force publishing companies to rethink and restructure their businesses. In search of new concepts for the future, Germany takes a look at the USA, which is said to be the innovative pioneer in this area. Reason enough for having a look at the work and challenges American journalists have to meet.

Beate Schulz (https://wgpeopletrend.wordpress.com/) spoke to the American journalist Chad Smith about education and his professional life as a staff writer and a freelance journalist in the USA.

Chad Smith is a freelance journalist from New York, who is living in Hamburg now. In 2009 he completed his master’s degree in journalism at New York University. He worked as a staff writer at the local daily newspaper Pocono Record and is working as a freelance journalist now. He writes for media like the New York Times, the New York Daily News and The Villager.