Wie schreibt man eine Filmkritik?

Wie erfahren wir, welcher Film der diese Woche neu in die Kinos kommt, sich anzusehen lohnt? Oder welches Buch aus der Fülle an gut 63 000 Erscheinungen im Jahr 2021 in Deutschland man wirklich nicht verpassen darf?
Die Kritik gehört zweifelsfrei zu den meinungsbetonten Textsorten im Journalismus und dennoch sollten Autorinnen und Autoren möglichst objektiv berichten. Filmkritikerinnen und -kritiker sehen sich Kinofilme oder Serien an, bilden sich eine Meinung und schreiben darüber. Die Kritik besitzt durch diese Einordnung ein hohes Wirksamkeitspotenzial. Wenn eine bekannte Kritikerin bzw. ein bekannter Kritiker einen neuen Film lobend rezensiert oder einen Veriss formuliert, wirkt sich das auf das Verhalten des Publikums aus.
Podcast-Gast und Filmkritikerin Dobrila Kontić verrät in dieser Folge, worauf es bei Film- und Serienkritiken ankommt und warum mehr dahinter steckt, als den ganzen Tag vor dem Fernseher zu hängen oder im Kino zu sitzen.

Dobrila Kontić studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften, Englische Philologie und Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin und Journalismus am Deutschen Journalistenkolleg (DJK). Sie arbeitet als freie Journalistin, Film- und Serienkritikerin in Berlin und schreibt regelmäßig für das Onlinemagazin Fachjournalist vom DFJV. Die wichtigste Frage von Valerie Wagner ist heute: Wie schreibt man eine Filmkritik?

Videoportale – ein Weg aus der Krise der Filmkritik?

„Wir blicken mit Sorge auf Film und Kritik.“ Mit diesen offenen Worten prangerte der Verband der deutschen Filmkritik im letzten Jahr via Flugblatt den Zustand des Kinos und vor allem der Filmkritik an. Dieser fehle es an Unabhängigkeit, Tiefe und Schärfe. Die Kritik verkomme zur bloßen Dienstleistung, und das in einer Zeit, in der das Programmkino zunehmend dem Mainstream unterliege.

Doch wie kann die deutsche Filmkritik in einer Zeit des medialen Umbruchs an Bedeutung und Einfluss zurückgewinnen? Ein Weg könnte das Erkunden publikumswirksamer Portale wie Youtube sein, wo sich inzwischen einige „Selfmade-Filmkritiker“ tummeln und mit ihren Kanälen viele Zuschauer erreichen.

Dobrila Kontić sprach mit den Youtube-Filmkritikern Robert Hofmann und Wolfgang M. Schmitt über ihre Einschätzungen zur Lage der Filmkritik und den Möglichkeiten, die sich ihr auf Plattformen wie Youtube bieten.