Pressefreiheit verteidigen: Der Solidaritätspreis für Journalist:innen in Südosteuropa

Viele Journalistinnen und Journalisten arbeiten weltweit in vielen Ländern unter Bedingungen, die unabhängige Recherche und Berichterstattung erschweren – auch in Südosteuropa gehören politischer Druck, wirtschaftliche Abhängigkeiten oder gezielte Einschüchterungsversuche vielerorts zum Berufsalltag. Um diese Arbeit sichtbar zu machen, verleiht die Südosteuropa-Gesellschaft seit 2021 ihren Solidaritätspreis an Journalist:innen, die sich in ihren südosteuropäischen Heimatländern für Pressefreiheit und Demokratie einsetzen – und damit aus Überzeugung große persönliche Risiken eingehen.

Im Gespräch mit Dr. Christian Hagemann, Politikwissenschaftler und Geschäftsführer der Südosteuropa-Gesellschaft e.V., geht Lena Bussmann Fuentes der Frage nach, wie die Idee des Preises entstand, welche besonderen Geschichten mutiger Journalist:innen dahinter stecken und was internationale Solidarität im Journalismus bewirken kann.

Wer mehr über den Solidaritätspreis und die Preisträger:innen erfahren möchte, wird hier fündig.

Und noch ein Hinweis zum Schluss: Im Podcast der Südosteuropagesellschaft „Südostwärts“ diskutiert Dr. Christian Hagemann selbst regelmäßig aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen in der Region.

Der Fachjournalist-Podcast ist ein gemeinsames Nachwuchsprojekt des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV) und der Deutschen Journalisten-Akademie (DJA). Journalistenschülerinnen und -schüler und erfahrene Journalistinnen und Journalisten machen hier (fach)journalistische Inhalte, Beiträge des Fachjournalist oder eigens recherchierte Themen hörbar.

Die Zukunft des Journalismus: Szenarien, Herausforderungen, Chancen

Die Zukunft des Journalismus. Wie sieht sie aus? Was bleibt, was verändert sich?

Darüber spricht Nadine Zeidler mit Prof. Dr. Michael Graßl.

Michael Graßl ist Professor für Journalismus und Medienmanagement an der Hochschule Macromedia am Campus München und hat zusammen mit vier Kolleg*innen das Buch „Die Zukunft des Journalismus. Zehn Szenarien für das nächste Jahrzehnt“ veröffentlicht.

 

Journalismus in Bürgerhand: Neue Wege für mehr Medienvertrauen

Alles Lügenpresse und Fakenews? Es ist nicht mehr zu übersehen: Der Journalismus leidet unter Vertrauensverlust. Die Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin Dr. Judith Kretzschmar vom Zentrum Journalismus und Demokratie der Universität Leipzig (JoDem) hat sich über Jahre hinweg in Sachsen umgehört und dabei so einiges über die Gründe für die zunehmende Verdrossenheit gelernt.

Daraus entstanden ist eine Idee: Kann es helfen, sich selbst mal in die Rolle der Journalistin oder des Journalisten zu begeben – lässt sich durch mehr Verständnis für die Medienschaffenden das Vertrauen vielleicht wieder aufbauen? Einen Versuch scheint es wert.

Dr. Judith Kretzschmar und ihr Team starten daher momentan in das Projekt „Bürger machen Journalismus – Stärkung des Medienvertrauens für eine Demokratie im Wandel“. Das Konzept: Medienkritische Menschen in Sachsen arbeiten eine Zeit lang als Bürgerjournalist:innen und bekommen so das notwendige Rüstzeug, um ihre eigenen Themen und Vorstellungen einmal selbst umzusetzen.

Welche Ideen hinter dem Projekt stecken und wie es Medien und Menschen wieder ein Stück näher zusammenbringen will, bespricht Lena Bussmann in dieser Folge mit der Projektleiterin Dr. Judith Kretzschmar.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Journalistenverband (Landesverband Sachsen) durchgeführt und von der VolkswagenStiftung über das Förderprogramm „Transformationswissen über Demokratien im Wandel – transdisziplinäre Perspektiven“ gefördert.

„Mehr Tiefe statt Breite“ – Qualitätsjournalismus bewahren und stärken

Qualitätsjournalismus gibt es noch, doch „wir müssen vor allen Dingen dafür sorgen, dass Medien, und zwar wichtige seriöse Medien, überleben können“, verdeutlicht Bernd-Peter Arnold.

Denn journalistische Qualität sei wichtiger denn je.

Was zeichnet Qualitätsjournalismus aus und welche Bedeutung hat dieser für unsere heutige Gesellschaft? Darüber spricht Journalistin Nadine Zeidler mit Bernd-Peter Arnold in dieser Podcastfolge.

Bernd-Peter Arnold war nach seinem Jurastudium und seiner Arbeit als Reporter und Redakteur über viele Jahre in Führungspositionen beim Hessischen Rundfunk tätig, unter anderem als Nachrichtenchef, als Wellenchef der Landeswelle hr 4 sowie des Nachrichtenkanals hr-skyline (heute hr-info). Er war und ist in zahlreichen internationalen Rundfunkgremien tätig und lehrt seit über 30 Jahren an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Kommunikationswissenschaft und Journalismus.

Verständlich schreiben, Teilhabe fördern – Einfache und Leichte Sprache im Journalismus

Lange, komplizierte Schachtelsätze, viele Fremdwörter und komplexe Inhalte –
das alles macht es für Menschen mit eingeschränkten Lese- und
Schreibfähigkeiten oder kognitiven Beeinträchtigungen besonders schwer,
Berichte und Reportagen in herkömmlichen Medien zu verstehen.

Damit auch diese Zielgruppe am gesellschaftlichen und politischen Leben
teilhaben kann, müssten Journalist:innen in ihren Texten die sogenannte Leichte
Sprache verwenden. Wie das funktioniert und warum sie Leichte Sprache so
schön wie Haikus findet, erzählt Lisa Kreutzer, Chefredakteurin des
Magazins andererseits, im Gespräch mit Frederike Demattio.

andererseits ist das erste unabhängige Printmedium im deutschsprachigen
Raum in Leichter Sprache und erscheint seit März 2024 in Österreich und
Deutschland. In der Redaktion arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung
zusammen. Für seine Recherchen wurde das Team schon mehrfach ausgezeichnet.

 

Journalismus unter Druck: „Wie viel kann ich aushalten?“ – Über die Helpline von Netzwerk Recherche

Straffe Deadlines, belastende Themen, unsichere Jobs: Stress prägt den Alltag vieler Journalist:innen. Das bestätigt eine Studie des Leibniz Instituts für Medienforschung. Abschalten? Oft unmöglich. Doch was tun, wenn alles zu viel wird? Seit über einem Jahr bietet das Netzwerk Recherche eine Helpline für solche Fälle. Das Sorgentelefon für Medienschaffende ist anonym und kostenlos. Geschulte Kolleg*innen leisten erste Hilfe bei psychosozialen Problemen.

Eine von ihnen ist Nea Matzen. Sie arbeitet seit Jahren als Journalistin, Fachbuchautorin und Trainerin im Digitaljournalismus. Als Peer-Supporterin bei der Helpline hört sie aufmerksam zu. Sie weiß, was die Anrufenden belastet: „Sehr häufig kommt das Wort ‚Angst‘ vor, ungefähr in einem Drittel der Fälle“, sagt Nea Matzen im Gespräch mit Gesa Born. Wie können Journalist:nnen damit umgehen? Und wie schützen sie ihre Ressourcen, um langfristig resilient zu bleiben?

Fachjournalist-Podcast: „Ein Kulturwandel ist dringend nötig“ – Soziale Herkunft und der Zugang zum Journalismus

In Deutschland entscheidet die soziale Herkunft immer noch über Bildungserfolg – auch im Journalismus. Wer als Journalist*in arbeitet, hat in der Regel studiert, wie der Report von Journalist Björn Staschen zeigt. Mit ihm spricht Journalistin Nadine Zeidler über die Rolle der sozialen Herkunft im Journalismus. Im Gespräch zeigt der Medienwissenschaftler auf, was es braucht für mehr Diversität in den Medien und einen besseren Zugang für Nichtakademiker*innen zum Journalismus. „Wir müssen Redaktionskultur so ändern, dass Menschen sich wohlfühlen, wenn sie eben nicht so sind wie die allermeisten in den Redaktionen“, sagt Björn Staschen. Ein praktischer Einstieg oder Fachkompetenz sei eine Möglichkeit, um ohne Studium im Journalismus Fuß zu fassen, z. B. als Fachjournalist. Grundsätzlich müsse aber die journalistische Ausbildung neu strukturiert werden und ein Umdenken der Berufsverbände stattfinden.

Hier geht’s zur Studie: Soziale Herkunft im Journalismus

Das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) – Möglichkeiten und Grenzen für journalistische Recherchen

Wie das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) bei journalistischen Recherchen hilft, welchen Nutzen es neben dem Auskunftsanspruch der Presse haben kann und welche Wünsche das Gesetz derzeit noch offenlässt – darüber spricht Lena Bussmann in dieser Folge mit Vera Deleja-Hotko. Sie ist investigative Journalistin und leitet den Bereich Recherche von „FragDenStaat“, einem Projekt zur Förderung der Informationsfreiheit in Deutschland.

Gut zu wissen: „FragDenStaat“ beschäftigt auch ein Team von Rechtsberater:innen und bietet Beratung und Unterstützung im Einspruchs- oder Klagefall im Zusammenhang mit IFG-Anfragen  an. Und: „FragDenStaat“ unterstützt vor allem freie Journalist:innen dabei, Finanzierungsoptionen für die Anfragen zu finden. Bei interessanten Rechercheprojekten können sogar Gebühren übernommen werden.

Informationen über das Projekt und die dazugehörige Online-Plattform von FragDenStaat finden Sie auf der Website.

Wissenschaftsjournalismus – Reicht es, sich nur schlau zu machen?

„Wie werde ich Wissenschaftsjournalist:in?“ – Darüber spricht Swane Jung in dieser Podcast-Episode mit dem Wissenschaftsjournalisten Tim Schröder.

Schröder arbeitet als freier Journalist und veröffentlicht unter anderem in der Süddeutschen Zeitung und dem Magazin Mare. Neben seiner journalistischen Tätigkeit ist er als Dozent tätig und bietet für unterschiedliche Zielgruppen Workshops zum Thema Wissenschaftsjournalismus an, viele davon an der Akademie für Publizistik in Hamburg.

„Für ein paar wenige ganz viel sein“ – Über das Potenzial digitaler Nischenplattformen im Fachjournalismus

Anna Hughes spricht in dieser Podcastfolge mit Christian Bruneß, einem der Geschäftsführer des Online-Mediums Alles-laufbar.de. Bruneß gab seinen Posten als Chefredakteur eines etablierten Printmagazins im Laufsport auf, um ein bisher einzigartiges digitales journalistisches Produkt im deutschsprachigen Raum zu gründen.

Die Plattform ist primär auf die Nischensportart Trailrunning – also das Laufen abseits der Straße – ausgerichtet und bietet multimediale Inhalte und Formate zum Lesen, Hören und Sehen.