Medienethik: Was darf und was kann gezeigt werden?

Gewaltdarstellungen sind heute allgegenwärtig. Sie begegnen uns in unserem Newsfeed in Bildern von Kriegen, in Videos von brutalen Auseinandersetzungen, in Beschreibungen grausamer Ereignisse in Text und Ton.

Aileen Gharaei hat sich in dieser Podcastfolge gefragt, wo in der journalistischen Arbeit die Grenzen des Zeig- und Sagbaren sind. Wie können Journalist:innen entscheiden, was gezeigt werden kann?

Auf diese kontrovers diskutierte Frage wirft Aileen Gharaei einen Blick mit Marlis Prinzing, Journalistin und Professorin für Journalistik an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Köln. Bieten der Pressekodex und verschiedene medienethische Perspektiven Orientierung?

„Guter Journalismus ist vielfältig“

Welche Verantwortung tragen Journalist:innen, wenn sie über Flucht und Migration berichten? Und wie können Medienschaffende eine diversitätsbewusste Berichterstattung umsetzen bzw. unterstützen?

Aileen Gharaei spricht mit der Journalistin Ella Schindler darüber, warum Vielfalt in den Redaktionen notwendig und vorausgesetzt sein sollte. Sie klären außerdem, wie Medienschaffende ohne internationale Biografie gute Verbündete für eine diversitätsbewusste Berichterstattung sein können. Dabei stellt Ella Schindler Angebote des Netzwerks Neue deutsche Medienmacher*innen (NdM) vor, die eine vielfältige Berichterstattung unterstützen.

Ella Schindler ist Vorsitzende der Neuen deutschen Medienmacher*innen, Redakteurin beim Verlag Nürnberger Presse und dort zuständig für die Volontärsausbilung.

Wie schreibt man eine Filmkritik?

Wie erfahren wir, welcher Film der diese Woche neu in die Kinos kommt, sich anzusehen lohnt? Oder welches Buch aus der Fülle an gut 63 000 Erscheinungen im Jahr 2021 in Deutschland man wirklich nicht verpassen darf?
Die Kritik gehört zweifelsfrei zu den meinungsbetonten Textsorten im Journalismus und dennoch sollten Autorinnen und Autoren möglichst objektiv berichten. Filmkritikerinnen und -kritiker sehen sich Kinofilme oder Serien an, bilden sich eine Meinung und schreiben darüber. Die Kritik besitzt durch diese Einordnung ein hohes Wirksamkeitspotenzial. Wenn eine bekannte Kritikerin bzw. ein bekannter Kritiker einen neuen Film lobend rezensiert oder einen Veriss formuliert, wirkt sich das auf das Verhalten des Publikums aus.
Podcast-Gast und Filmkritikerin Dobrila Kontić verrät in dieser Folge, worauf es bei Film- und Serienkritiken ankommt und warum mehr dahinter steckt, als den ganzen Tag vor dem Fernseher zu hängen oder im Kino zu sitzen.

Dobrila Kontić studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften, Englische Philologie und Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin und Journalismus am Deutschen Journalistenkolleg (DJK). Sie arbeitet als freie Journalistin, Film- und Serienkritikerin in Berlin und schreibt regelmäßig für das Onlinemagazin Fachjournalist vom DFJV. Die wichtigste Frage von Valerie Wagner ist heute: Wie schreibt man eine Filmkritik?

Nie wieder Angst vor dem leeren Blatt: Die Arbeit mit ChatGPT

Künstliche Intelligenz verändert die journalistische Arbeit. Wie diese Veränderungen aussehen, wollte Aileen Gharaei von der Journalistin Ulrike Köppen wissen. Ulrike Köppen ist Gründerin des AI+ Automation Lab beim Bayerischen Rundfunk.

Dort arbeitet sie in einem interdisziplinären Team an der Schnittstelle von Journalismus und Technik, das sich auf investigative Datengeschichten, interaktives Storytelling und das Experimentieren mit Bots und maschinellem Lernen spezialisiert hat.

 

Was braucht guter Klimajournalismus?

Klimajournalismus konfrontiert die Verantwortlichen damit, dass sie die Welt in eine irreversible Katastrophe steuern, wenn sie in den nächsten Jahren nicht entschieden handeln. Er soll das Ausmaß der Klimakrise verdeutlichen und der Öffentlichkeit Ursachen, Folgen und Auswege aufzeigen.

Was aber braucht guter Klimajournalismus, um tatsächlich wirken zu können? – Die Antwort gibt Sara Schurmann im Gespräch mit Lucie Schöner. Sara Schumann ist Autorin des Buches „Klartext Klima!“ und außerdem Verfasserin eines offenen Briefes, der Journalist:innen dazu aufruft, Klima bei jeder Berichterstattung mitzudenken. In diesem Brief und auch als Mitbegründerin des Netzwerk Klimajournalismus versucht Frau Schurmann, eine Diskussion über die Klima-Berichterstattung anzustoßen.

Weiterführende Links:
Zum Magazin KLIMAHELDiNNEN

Storytelling: Gute Geschichten erzählen im Radio und Podcast

Gute Geschichten werden von Hörfunkredaktionen und Podcastplattformen zurzeit sehr nachgefragt. Doch was ist eigentlich eine gute Geschichte? Welche Spannungstechniken kann ich nutzen, damit die Hörer auch über mehrere Folgen dranbleiben? Und an welchen Dramaturgie-Modellen kann ich mich orientieren und funktioniert das auch für kurze Beiträge? Auf diese und viele andere Fragen finden Sie Antworten in dem Buch „Geschichten erzählen. Storytelling für Radio und Podcast“ (Springer VS) von Autor Sven Preger.

Dieser hat gemeinsam mit Stephan Beutin die Doku-Serie „Der Anhalter“ für WDR5 realisiert. Im Gespräch mit Brigitte Hagedorn erzählt Sven Preger, wie sie dabei vorgegangen sind und wie man einen Abnehmer für die eigenen Geschichte findet.

Der Küchenzuruf – Mythos oder unverzichtbar?

Jeder kennt ihn: Den einen Satz, der die Recherche und die Themenidee verkaufen soll. Der sogenannte „Küchenzuruf“ – ein Begriff, der auf „Stern“-Gründer Henri Nannen zurückgeht – wird von Journalistenschülern über die Ein-Satz-Übung dutzende Male geprobt. Im Idealfall transportiert er die Botschaft des gesamten Textes.

Doch wie gelingt es, aus einer Themenidee diesen einen klaren Satz zu formulieren, der benennt, was die Geschichte ist? Und wie schafft man es, Neugierde zu wecken, sodass der fertige Text einen zahlungsbereiten Abnehmer findet? Darüber sprach Irina Sediq mit der Lokalredakteurin Bärbel Kleinelsen.

Ein Beitrag mit Augenzwinkern.

Videojournalismus: So wird der eigene YouTube-Kanal erfolgreich

Ein eigener YouTube-Kanal bietet Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit, neue Formate auszuprobieren und Zielgruppen zu erreichen, die vom klassischen Fernsehen bisher nicht erreicht werden. Doch was macht einen erfolgreichen YouTube-Kanal aus? Und lässt sich damit Geld verdienen? Sarah Kröger spricht mit Matthias Morr über seine Erfahrungen mit YouTube und wie JournalistInnen das Medium am besten nutzen können.

Matthias Morr arbeitete als Reporter, Redakteur und Moderator für Tageszeitungen und Hörfunk, bevor er sich dann auf Videojournalismus und Social Media spezialisierte. 2009 machte er sich als Berater und Produzent für Webvideos selbstständig. Heute fokussiert er sich hauptsächlich auf seinen eigenen YouTube-Kanal, für den er Kreuzfahrtschiffe testet und über seine Erfahrungen berichtet. Seine Kreuzfahrtvideos werden mittlerweile bis zu 550.000 Mal im Monat abgerufen, sein Kanal hat über 29.000 Abonnenten.

Ist die Medienberichterstattung im digitalen Zeitalter zu emotional?

Die Digitalisierung der Medien bringt nicht nur neue Formen für den Journalismus hervor. Die Berichte werden auch zunehmend subjektiver und emotionaler. Dieser Trend lässt sich nicht nur im Internet, sondern auch in den Printmedien beobachten.

Einige Journalisten und Branchenkenner betrachten diese Entwicklung mit Sorge. Gefährden emotionale und affektive Darstellungsweisen die journalistische Glaubwürdigkeit?

Mareike Funke hat mit Antonia Wille über die Frage gesprochen, ob emotionale Berichterstattung nur negativ betrachtet werden kann oder sich dadurch auch Chancen für Printmedien ergeben. Antonia Wille ist Mitbegründerin von amazed, einem Fashion- und Beauty-Blog aus München. Sie arbeitet außerdem als freie Journalistin für Print-und Onlinemedien und ist Autorin sowie Digital Consultant und Social-Media-Beraterin.

Konstruktiver Journalismus: das Start-up Perspective Daily

Lösungsorientiert schreiben – geht das? Kann das funktionieren? Die Macher des Internetportals „Perspective Daily“ sind davon überzeugt. Seit Anfang des Jahres versuchen sie, neue journalistische Impulse zu setzen – und das mit Erfolg: Bis heute zählt das Portal bereits über 14.000 Mitglieder, Tendenz steigend.

Johannes Voutsinas sprach mit Maren Urner, Autorin und Mitgründerin von „Perspective Daily“, über ihr Projekt und ließ sich von ihr den Ansatz des „konstruktiven Journalismus“ erklären. Dieser will lösungsorientiert berichten und Zusammenhänge vermitteln.